Gutachteninhalte/ postive MPU

Im Folgenden soll hier auf dieser Seite beispielhaft dargestellt werden, wie die Fragestellung bei Alkohol und Drogendelikten lauten kann und es werden beispielhaft Zitate der Begutachtungsstellen zu diesen Delikten zitiert:

Alkoholdelikte und Fragestellung

Fragestellung: Ist aufgrund der erheblichen Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr stehen, bzw. der Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr stehen, zu erwarten, dass die oben genannte Person zukünftig gegen verkehrsrechtliche Vorschriften verstoßen wird und/ oder zukünftig Straftaten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr begehen wird?

Kann die oben genannte Person trotz der Hinweise auf starken Alkoholmissbrauch, hier mehrere Fahrten mit einer BAK von über 1,6 Promille, ein Kraftfahrzeug der oben genannten Klassen sicher führen? Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird?

Auszug aus dem Gutachten

Zunächst wird eine Aktenübersicht der Fahrerlaubnisbehörde dargestellt. Sodann werden die Eignungszweifel dargelegt und die Voraussetzungen für eine günstige Prognose geschildert. Sodann werden die medizinischen Untersuchungsbefunde, die Reaktion- und Konzentrationstests erläutert und dann erfolgte die

Anamnese.

Hier wurde der Proband nach früheren und jetzigen Trinkgewohnheiten befragt, insbesondere wurde er zu einzelnen Delikten im Zusammenhang mit Straftaten befragt und sodann wurden die einzelnen Alkoholfahrten besprochen.

Das sodann erfolgte Explorationsgespräch dauerte  ca. 45 Minuten.

Anfänglich wurde der Proband über die Notwendigkeit und Offenheit sowie den Sinn, die Zielsetzung und die wesentlichen inhaltlichen Aspekte des Untersuchungsgesprächs informiert. Der Proband wurde auf die Bedeutung unrealistischer, widersprüchlicher Angaben für das Ergebnis der Begutachtung hingewiesen.

Dann legte unser Proband eine Bescheinigung über das Absolvieren eines Intensivkurses bei einer Diplom-Psychologin vor. Diese Bescheinigung war aktuell.

Es wurde die berufliche und die privaten Situation des Probanden erörtert. Sodann wurde der Proband gefragt, was er bei der heutigen Untersuchung deutlich machen wolle. Sofort gab unser Proband an, dass er vom Alkohol ganz weg sei und er eine andere Partnerin hätte und es habe sich in seinem Leben sehr viel verändert.

Sodann wurden die einzelnen Alkoholfahrten besprochen. Es wurden Fragen gestellt wie: Wie ist es zu der Fahrt gekommen, wie viel hatten sie getrunken, wie haben Sie ihre Fahrtüchtigkeit selbst eingeschätzt, wie schätzen Sie den Promillewert ein, und  trinken Sie noch Alkohol wurde abgefragt.

Danach wurde ein älteres Gutachten mit einer negativen Prognose mit dem Probanden besprochen. Insbesondere wurde der Proband gefragt, was er seit dem unternommen habe um die Delikte zu verarbeiten. Schwerpunktmäßig wurde der Proband gefragt, wie viel er den getrunken hätte und was die Höchstmenge an Alkoholkonsum gewesen sei. Dann wurde er befragt, warum und wozu so viel Alkohol getrunken wurde und er wurde nach den Gründen befragt, die innerhalb seiner eigenen Person liegen würden. Sodann wurde der Proband gefragt, wie er sich selbst einschätzen würde und er gab zur Antwort, dass er nicht alkoholabhängig sein würde, jedoch starken Missbrauch betreiben würde. Auch wurde der Proband gefragt, wie seine Umwelt auf seinen Alkoholkonsum reagiert hätte und ob er bereits einmal Trinkpausen und Abstinenzpausen eingelegt hätte. Ganz genau befragt wurde der Proband nach dem Zeitpunkt des letzten Alkoholkonsums. Sehr ausführlich musste der Proband erläutern, warum er auch in Zukunft auf Alkohol verzichten wolle. Dabei wurde seine Reaktion abgefragt, wenn ihm Alkohol angeboten werden würde.

Ganz genau musste der Proband seine Vermeidungsstrategie darstellen und wie er in Notfallsituationen reagieren würde. Auch hier hatte der Proband nachvollziehbare Antworten,  insbesondere konnte er darauf zurückweisen, dass er bei einer Psychologin im Behandlung gewesen sei und dass er diese immer wieder kontaktieren könne.

Schlussendlich wurde der Proband befragt, was er darüber denken würde, dass diesmal seine Veränderungen von Dauer sein sollen, wobei die Antwort des Probanden lautete,dass man erst einmal erkennen müsse was alles falsch gelaufen wäre und dass man sich öffnen müsste und Hilfe suchen müsste. Nur dann könne man sich ändern. Er habe erkannt was er riskiert habe, wie sein Leben vorher gewesen war und dass er dorthin nie wieder zurück wolle. Wenn er sich alles hätte vorstellen können, was hätte passieren können, wäre er nicht mehr froh geworden.

Als Ergebnis wurde im Gutachten festgestellt, dass die Darstellungen des Probanden gut nachvollziehbar dargestellt wurden und dass der Umgang mit Alkohol verändert wurde. Es wurde durch den Probanden deutlich gemacht über welche inhaltliche Auseinandersetzung die Notwendigkeit zu der Veränderung erkannt wurde und wie die Umstellungen des Trinkverhaltens umgesetzt wurde. Insbesondere wurde beim Probanden positiv bewertet, dass er sich fachspezifische Unterstützung gesucht habe.

Es wurde positiv festgestellt, dass trotz der erheblichen Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr standen nicht mehr zu erwarten sei, dass der Proband zukünftig gegen verkehrsrechtliche Vorschriften verstoßen wird oder zukünftig Straftaten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr begehen wird. Auch war nicht mehr zu erwarten, dass der Proband ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr führen würde.

Wieder einmal ein Proband, der bei uns eine Begutachtung erfolgreich abgeschlossen hat.

Sie haben Fragen zur Begutachtungssituation? Sie wollen sich vorbereiten?

Dann rufen Sie einfach an unter 04221 915344.